Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch.
Wir feiern an diesem Sonntag den Gottesdienst nach der Ordnung für den 19. Sonntag nach Trinitatis, da wir in der Mariengemeinde schon vor einer Woche das Erntedankfest begangen haben. Darum seien Sie alle gegrüßt mit dem Wochenspruch für die neue Woche aus Jeremia 17, 14: „Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“
Dass unser Leben heil wird oder heil bleibt, das ist wohl unsere größte Sehnsucht. Zerbrochene Beziehungen, Kriegsgefahr und viele Herausforderungen erfüllen uns mit Angst und können nicht selten lähmen. Oft erleben wir, wie schnell wir mit unseren Möglichkeiten am Ende sind. Das ist keine neue Erfahrung. Seit den Tagen des Propheten Jeremia stimmen Menschen darum ein in die Bitte unseres Wochenspruches. „Nur Gott kann uns helfen“ hat der Philosoph Martin Heidegger einmal gesagt, als er in einem Interview auf die vielen Krisen und Abgründe hingewiesen wurde, die uns bedrohen. Das war vor vierzig Jahren, hat aber nichts von seiner Aktualität verloren.
Gott kann und vor allem: er wird uns helfen – so lautet die Botschaft aus dem 2. Mosebuch, Kapitel 34, in den Versen 4 – 10. Dieser Abschnitt aus dem Alten Testament ist das Bibelwort für die Predigt am heutigen Sonntag:
Und Mose hieb zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, und stand am Morgen früh auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der Herr geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand. Da kam der Herr hernieder in einer Wolke, und Mose trat daselbst zu ihm und rief den Namen des Herrn an. Und der Herr ging vor seinem Angesicht vorüber und er rief aus: Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied! Und Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an und sprach: hab ich, Herr, Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe der Herr in unserer Mitte, denn es ist ein halsstarriges Volk; und vergib uns unsere Missetat und Sünde und lass uns dein Erbbesitz sein. Und der Herr sprach: Siehe, ich will einen Bund schließen: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie nicht geschehen sind in allen Landen und unter allen Völkern, und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des Herrn Werk sehen; denn wunderbar wird sein, was ich an dir tun werde.
Gott gibt seinem Volk eine zweite Chance, nachdem es in den Entbehrungen der Wüstenwanderung den Glauben und das Vertrauen auf ihn verloren hatte. Die Schuld wird nicht einfach weggewischt, aber Gott steht zu seinem Bund. Er erneuert das Geschenk seiner Gebote, die das Heilwerden unseres Lebens garantieren. Eine zweite Chance, auch für uns. Mit Ernst und Besonnenheit, mit Glaubensmut, Gelassenheit und Zuversicht dürfen wir sie ergreifen.
Das Besondere an dieser zweiten Chance ist übrigens: sie wird jedem und jeder von uns immer wieder neu angeboten! Denn die abschließenden Worte unseres Bibelabschnitts „Wunderbar wird sein, was ich an dir tun werde“ führen uns Christen vor Augen, dass diese Verheißung durch Jesus Christus erfüllt worden ist. In ihm schließt Gott einen ewigen Bund mit seiner ganzen Schöpfung, damit sie endlich heil werden kann.
Lasst uns beten:
Guter Gott, du schenkst uns so viel und lässt alles wachsen, was wir zum Leben brauchen. Wir danken dir dafür. Lass uns voller Achtung sein für das, was deine Schöpfung hervorbringt.
Wir bitten für alle, die unter Hunger, Armut und den Folgen von Naturkatastrophen, unter Krieg und Gewalt leiden. Lass uns zusammenhalten und die Gaben unserer Erde so verteilen, dass es für alle reicht.
Wir bitten für alle, die sich für Frieden und Versöhnung zwischen den Völkern einsetzen, lass ihr Tun Früchte tragen und leite die Völker auf den Weg des Friedens.
Wir bitten für kranke, einsame und traurige Menschen in der Nähe und Ferne. Stärke und tröste sie. Bewahre und erhalte uns alle in deiner Güte und Freundlichkeit durch Jesus Christus deinen Sohn unseren Herrn. Amen
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gibt uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig, der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen
Die Glocken unserer Kirche läuten zum Innehalten und zum Gebet: werktags um 8 Uhr, um 12 Uhr und um 18 Uhr.
Die Kirche ist Montag bis Freitag von 10-17 Uhr, am Samstag von 11-15 Uhr und am Sonntag nach dem Gottesdienst bis 13 Uhr geöffnet.
Das sind unsere Kontaktdaten:
Marion Steffen im Büro - 03834 2263 Pastor Dr. Bernd Magedanz - 03834 8477052 Pastorin Dr. Ulrike Streckenbach - 03834 886104 Angela Jütte im Treffpunkt Kirche - 03834 883375 Nachbarschaftshilfe - 0162 7687770
Wir grüßen Sie im Namen des Kirchengemeinderates und aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an St. Marien herzlich.
Ihre Pastorin Dr. Ulrike Streckenbach und Ihr Pastor Dr. Magedanz